1. Platz: Leo Petri Rocha, Natalie Judkowsky | Technische Universität München
Envision Amberg: Interaktive Bürgerbeteiligung für die Stadt der Zukunft
„Envision Amberg" steht für die Verbindung von innovativer Technologie und bürgerzentrierter Stadtplanung. Die Plattform nutzt künstliche Intelligenz, um Bürgerfeedback in lebendige städtische Bilder - Visionen der Stadt - zu übersetzen. Dieser Ansatz ermöglicht es den Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern, komplexe Ideen visuell zu kommunizieren und trägt zu einer transparenteren sowie inklusiveren Entscheidungsfindung bei. Durch die interaktive und spielerische Auseinandersetzung mit diesen Visionen werden die Bürgerinnen und Bürger zu neuen Ideen angeregt und ihr Engagement für die Stadtplanung gefördert.
Das Projekt wurde für den Amberger Stadtrat entwickelt, um seinem Ziel der „Smart City Amberg” einen Schritt näher zu kommen. Die Erfahrung mit vergangenen Ideensammlungen der Stadt Amberg zeigte, dass diese zeitaufwändig waren und zu keiner Interaktion der Bürgerinnen und Bürger untereinander führten.
Durch den Austausch mit den Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern konnte ein tiefgehendes Verständnis für die digitalen Herausforderungen der Stadt entwickelt und dieses in die Gestaltung von „Envision Amberg" einfließen. „Envision Amberg" bietet eine zukunftsweisende Möglichkeit, städtische Visionen greifbar zu machen und setzt neue Maßstäbe in der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern.
2. Platz: Elvira Khromykh | Technische Universität München
Automatisierte Identifizierung und Darstellung von Entwurfsbeschränkungen
Bei der Planung eines Gebäudes müssen Architekturschaffende oder das Projektmanagement einen Überblick über die Beziehungen zwischen den Objekten in einem Gebäude haben und diese kontrollieren. Die spezifischen Regeln (zum Beispiel aufgrund von behördlichen Auflagen oder architektonischen Konzepten), die der Entwurf erfüllen muss, werden als Entwurfsbeschränkungen bezeichnet. Entwurfsbeschränkungen können nicht nur Vorschriften, sondern auch Entwurfsideen beschreiben.
Die präsentierte Lösung in dieser Arbeit zielt darauf ab, die automatische Identifizierung von Entwurfsbeschränkungen in einem Modell zu verbessern und sie effizient zu repräsentieren. Dies ermöglicht es den Konstrukteuren, die Randbedingungen des Projekts einfach zu verwalten, neue Teilnehmende in die Projektvorschriften einzuweisen und die Gesamtgenauigkeit des Entwurfs in allen Phasen zu erhöhen.
Der Ansatz analysiert die Gebäudegeometrie und übersetzt diese Informationen in eine für Menschen lesbare Form. Eine Entwurfsbeschränkung wird in eine Abfragesprache übersetzt, die auch auf die Graphdatenbank angewendet werden kann. Das vorgeschlagene Tool sammelt geometrische Informationen und präsentiert sie in Form von Tabellen, Berichten und Graphen.
Das automatisierte Tool kann erfolgreich mit komplexen Datenstrukturen von Gebäudemodellen arbeiten und Beziehungen zwischen den wichtigsten Gebäudekomponenten (zum Beispiel Wände, Fenster) erkennen. Durch die Möglichkeit, die Gebäudedaten in die Graphdatenbank zu übersetzen, können die Nutzenden einen Überblick über die Gebäudestruktur gewinnen und einem Graphen Entwurfsbeschränkungen hinzufügen.
3. Platz: Amelie Hofer | Universität Stuttgart
DiNable - Eine App, die barrierefreies Planen unterstützt
Die Webapp DiNable® kann das barrierefreie Planen von Wohnungen digital unterstützen.
Auf der Webseite https://dinable.github.io/ kann man Gebäudeplanungen im ifc-Format auf Barrierefreiheit nach DIN 18040 Teil 2 im Rollstuhlstandard, überprüfen lassen. Man kann die Planung im Browser direkt umplanen und anschließend wieder als ifc-Datei exportieren. Außerdem soll die App den Nutzenden ein besseres Verständnis für die DIN-Regelungen und deren praktische Anwendung durch die Nutzenden vermitteln.
Im Rahmen dieser Masterthesis sollte herausgefunden werden, wie neue digitale Planungsmethoden im BIM-Umfeld die barrierefreie Gebäudeplanung unterstützen können.
Die Arbeit geht davon aus, dass die Planung unterstützt wird, wenn durch die App DiNable© dem Planenden ein tieferes Verständnis für die Bedarfe von Menschen mit Behinderung vermittelt wird. Dafür wurden drei Konzepte verfolgt:
Das erste Konzept befasst sich mit der Integration in den üblichen BIM-Workflow. Dafür baut die App auf der standardisierten ifc-Datenstruktur auf und wird als softwareunabhängige Webapp im Browser angeboten.
Das zweite Konzept widmet sich der textlichen und visuellen Darstellung der geprüften DIN-Regeln mit dem Ziel, sie leichter verständlich zu vermitteln. Ein interaktives Live-Feedback zeigt während der Umplanung mögliche Problemstellen der Planung an und die verletzte DIN-Regel kann gezielt nachgelesen werden.
Das dritte Konzept stellt die Vielfalt an Behinderungen dar, die in der DIN unterrepräsentiert sind. Das wird durch beispielhafte Nutzungsanimationen erreicht. Sie zeigen, wie die notwendigen Bewegungsflächen vor Möbeln von Menschen mit Handicap genutzt werden könnten.
Bildnachweise: 20230406-Architektur.jpg: © iStock.com / Nongnuch Pitakkorn – Bild_Amelie-Hofer.jpeg: © Privat/Non-kommerziell / Amelie Hofer – Elvira_Khromykh_foto.JPG: © Privat/Non-kommerziell / Elvira Khromykh – Leo-Petri-Rocha-Natalie-Judkowsky.png: © Sonstige/Kommerziell / RKW Kompetenzzentrum/Bundesfoto/Aschoff
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